Tag 69, Dienstag, 26.07.2011

Die neue Staatskarosse in Neckarsulm bei Audi abgeholt. Auch das war mal eine Erfahrung wert. Ganz Audi rutschte auf der Triefnase umher, um der Prinzessin ihre Kutsche zu kredenzen: Erinnerungsfoto, Einweisung in den neuesten Technik-Schnickschnack, Frühstück, Mittagessen, Milchkaffee, Werksbesichtigung, Schlüsselanhänger. Alles für ein A3. Nebenabholerin war wohl tatsächlich eine Prinzessin, da die ganze Familie (Oma, Opa, Papi, Mami) anreiste, um der 20-jährigen Tochter / Enkelin ebenfalls einen A3 in den Allerwertesten zu schieben. Man darf bis zu 5 Personen zu so einer Abholungsveranstaltung mitbringen. Wenn man bedenkt, dass ein riesen geiles Frühstücksbuffet und ein 1a-3-Gänge-Menü dabei rausspringt, kann man sich ausrechnen, was sich Audi so eine Sonderbehandlung täglich kosten lässt. Und der ganze fulminante Glaskastenbau war voll von Neuwagenabholer. Man kriegt hier erst einen kleinen Eindruck davon, warum die Automobil-Branche der bedeutendste Wirtschaftsbereich bei uns darstellt. Bin jetzt noch ganz geplättet von diesem Größenwahn. Aber irgendwie ist es cool, mal wie Brad Pit und Angela Jolie behandelt zu werden. So für 2 Stunden das Diven-Syndrom auszuleben, hat was. Auch wenn man am liebsten mit einem Transparent vor den Werkshallen stehen würde: BAUT ENDLICH DAS VOLKSELEKTROAUTO!!!! Apropos Werkshallen. Unglaublich, was der Mensch maschinell so auf die Beine bzw. Räder stellt. Kamen uns vor, wie in einer Sendung mit der Maus. Und so, liebe Kinder, bauen wir einen A 8. Hat mich gewundert, wie viel Menschen man doch noch braucht, um so ein Audi A 8 zusammenzuschrauben. Und wie die schrauben die Jungs. Respekt! So ein Audimechaniker muss schone einiges ertragen können. Oft schaut man in leere, glasige Augen der Arbeiter. Aber nach 8 Stunden Schule kann einem das auch passieren. Nur ist man körperlich vielleicht nicht so kaputt. Hätte nicht viel gefehlt und ich wäre noch von so einem Werkshallen-Brummbrumm über den Haufen gefahren worden. Zuhören, staunen, laufen sind eindeutig zwei Sachen zu viel für mich. Ich würde wahrscheinlich 7-Tage der Woche Montagsautos bauen. „Welcher Volldepp hat vergessen, den Bremsklotz einzubauen. Schnuuuuuur!!!!!!“

Die billigste Variante 158 000 Euro.

Maximale Ausstattung 198 000 Euro.

Und die Dinger werden echt verkauft.

Wenn ich mal Schulleiter bin...

So als Zweitwagen vielleicht.

Auto und Kunst - passt das zusammen?

Entscheidet selbst.

Dieses Alu-Ding steht glaub nur rum und fährt nicht.

Tja, dieses Audi-Forum in Neckarsulm

ist schon beeindruckend, aber nur halb so

groß wie das in Ingolstadt.

Ingolstadt liegt übrigens in Bayern, direkt an der
Donau. Pfaffenhofen und sonen Zeugs ist da in der Nähe.

Habe ich vorhin was von Technik-Schnick-Schnack gefaselt.

Das soll fahren? Wo ist der Navi, der Tempomat, die Dockingsstation für das iPhone? Ohne das fährt so ein Auto doch nicht. Oder doch?

Doch vielleicht kein A 3 als Staatskarosse?

Sieht der Roten-Beete auf jeden Fall schon mal ähnlich.

Baujahr 28. Geburtsjahr von meiner Mutter.

Schönes Auto, oder nicht?

Hmmm....kann sich

so ein Schulleiter auch ein Drittwagen leisten?

Daheim erstmal von der Rolle als Brad Pit erholt. Ging ganz schön an die Substanz. Ritterkumpel Larry Reinheimerich schlug dann bei mir abends auf. Zeigte mir seine grandiosen Mittelmeer-Kreuzfahrtfotos. Venedig, Athen, Dubrovnik. Und jetzt ratet mal, welche Stadt da wohl am Schönsten war. Richtig! Dubrovnik. Unbedingt hinfahren. Mittelalterliche Stadtanlagen. Kann man auf einer Stadtmauer direkt am Meer entlangstampfen. Die Kreuzfahrt an sich war schön. Das Essen der Hit.

 

 

Quasi für jeden Gang einen extra Kellner. Auch Larry und Sandra durften sich ein bisschen wie B. & J. fühlen. Die Reinheimer Senioren wie Walter Giller und Naja Tiller.

Um 21.00 Uhr wurde unsere Männerrunde noch durch Ulla das Kampfschwein ergänzt. Chefkoch Schnure zauberte einen Ruccola-Pfifferling-Salat, der allen Beteiligten Fresser und Fresserinnen ein Aaaaa, Oooooh und Uuuuuh...entlockte. Um 23.00 Uhr war Schicht im Schacht, weil der Chefkoch unpässlich wurde und seine Küche zu machte. Nur die Kampfsau wurde aus der Schänke zum lahmen Pferd hinausbugsiert, Reinheimerich durfte in den Gemächern von seinem Blutsbruder Schnuribold nächtigen. Kuschelattacken wurden mit einem Peitschenhieb unmittelbar bestraft. Wer in dieser Nacht mehr in einen Kuschelwahn verfiel, konnte nicht genau festgestellt werden.

Tag 1 stand vor der Tür.  Ritter Schnuribold sein Freund Reinheimerich konnten ausgeruht und voller Elan wieder mal in die Schlacht zu ziehen.