Tag 30, Freitag, 17.06.2011 (Chemo-Tag 3, 2. Zyklus)
Die Tage 2 und 3 gefallen mir sehr. Das ist geht wie's Brezelbacken.
Kaum liegt man auf der auf dem Enterprise-Hightech-Stuhl, schon rülpst man den Maiapfel wieder in die Runde. Dann heißt es nur noch...Adios ihr Medizinmänner und -frauen!
Die zwei Tage hatte ich quasi einen Privatpfleger - wenn es sie noch gebe, würde ich hier Privat-Zivi schreiben. Ein wirklich netter junger Mann, der sich rührend um mich gekümmert hat. Man hat zwar immer ein komisches Gefühl, wenn auf dem Namenschild "Schüler" zu lesen ist - bin da ja auch etwas vorbelastet wie ihr wisst - und dieser "Schüler" eben mir dann hochtoxische Substanzen verabreicht. Dachte nur, hoffentlich kann der besser lesen als manche meiner Schüler. Ein paar Testfragen konnte ich mir natürlich nicht verkneifen. Alles bestanden! Klasenziel erreicht. Ich lebe!
Super-Moni war diesmal mit dem Krankentransport dran. Beide freuten wir uns wie die Frühpensionierten, da wir alte Schulfahrten-Zeiten aufleben lassen konnten. War immer sehr horizonterweiternd, wenn wir zusammen in die Schule gefahren sind. Welche blonde Deutsche Lehrerin hört auch schon gern das morgendliche Interview auf Deutschlandfunk. (Uupps...da war er wieder, der alte Chauvie-Schnur, nanunana, bin ja auch nicht ganz geheilt, nicht wahr!)
Wir haben uns manchmal - oder immer? - mehr auf die Fahrerei gefreut, als auf die Schule.
Super-Moni, souverän wie eh und je, schmiss mich nach einer rasanten Fahrt in ihrem Fiat-Pinto und mit vielen kleinen Geschenken vor meinem Nussdorfer Anwesen raus. Schade, hätte gern noch die eine oder andere Kurve mit Super-Moni gekratzt. Aber in ca. ein bis zwei Schuljahren können wir dann gemeinsam gelegentlich in die IGS fahren. ;-) Supper-Moni und Super-Schnuri auf der Super-Schule. Das ist doch der Knaller. Aber halt: Vielleicht baue ich ja doch auch eine Oper in Soveto oder lerne wieder schwäbisch auf einer schwäbischen Bidlungseinrichtung. Wer weiß das alles schon.