Tag 106, Donnerstag, 01.09.2011

 

15.00 Coffeetime mit Blessi und Burgi

 

Oh wie schön ist Cafe am Markt. Der Treffpunkt mit all meinen Wohlgesonnen. Endlich komme ich mal wieder an kompetentes Insider- und Exsiderwissen. Ich sage euch, mit Krebs ist es schwer, immer auf dem Laufenden zu bleiben. Blessi (Exsider) bläst in die Trompete und erzählt amüsante Geschichten als pensionierte passionierte Vollblutlehrerin. Burgi (Insider) bläst in die Tuba und fabuliert erheiternde Moritaten als fastpensionierte passionierte Vollblutpädagogin. Der kleine eingeschüchterte blessierte Schnuribold mit der Flöte dazwischen.

 

Fazit:

 

Es wird immer heißer gekocht als gegessen.

 

Wähle dir deine Mitreisenden gut aus, sonst hast du Ärger an der Backe.

 

Kleine Leute sind manchmal ganz groß, vor allem an Spielautomaten.

 

Ex-Chefs wollen für immer Chef bleiben, auch wenn sie einen schönen Garten haben.

 

Lächle, denn du hast als Pensionär bald nichts mehr zu lachen.

 

Kirgisen sollen nicht immer auf Vollblutpädagoginnen hören.

 

 

 

 

 

 

 

 

Meine lieben Leserinnen und Leser,

 

musste feststellen, dass ich hier mal für Klärung sorgen muss. In der Natur des Menschen ist es, dass er oft sich nicht traut, einfach mal Fragen zu stellen, die ihn interessieren. Er sich diese aus Scham, selbst beantwortet und dann natürlich meist damit  falsch liegt.

 

Antworten auf nicht-gestellte Fragen

 

Antwort 1:

Ja, ich trinke tatsächliche Rote-Beete-Saft! Meistens im Verbund mit anderen Saftarten. Sehr lecker und gesund (hoffe ich doch). Kann ich nur empfehlen.

 

Antwort 2:

Nein, ich bin nicht mit einer Prinzessin zusammen, auch wenn sie für mich eine Prinzessin ist und ich sie im Blog so nenne. Sie regiert nicht das Rote-Beete-Reich, sondern das Finanzreich einer schwäbischen Werbeagentur. Und macht das nicht wie eine Prinzessin, sondern wie die Königin von England.

 

 

Antwort 3:

Ja, mein Krebs könnte theoretisch zum Tode führen, was ich nicht hoffe. Ich finde, weil ich ja Betroffener bin und meine Person ganz gut kenne, dass es verdammt schade wäre, wenn ich vor dem 90.Geburtstag aus diesem lustigen Leben scheiden würde.

 

Antwort 4:

Ja, meine Glatze ist keine Perücke. Weil ich vielleicht meine Glatze sehr vermissen werde, überlege ich, sie nach meiner Heilung zu behalten. Habe gemerkt, dass Männer mit Glatze eine magische Wirkung auf ihre Umgebung erzielen. Tendiere zu folgendem Konterfei: Glatze mit Osama-Bin-Laden-Bart. Aber ohne Turban.

 

Antwort 5:

Nein, Krebs macht dann doch keinen Spaß! Es ist zwar ur-komisch mit vielen gutaussehenden und intelligenten Damen der hiesigen und dortigen Gesellschaft im Cafe am Markt an der Latte zu schlürfen, aber dies würde ich dann doch ganz gerne gegen eine dauerhafte Instandsetzung aller vorhandenen Schleimhäute eintauschen.

 

Antwort 6:

Nein, ich bin nicht an Syphilis erkrankt. DAS WAR EIN ANDERER KOLLEGE!

 

Fortsetzung der Serie „Antworten auf nicht-gestellte Fragen“ folgt nächsten Donnerstag.

 

 

Ein zweite Lokalität, die ich (und Ritter Reinheimerich) während der Therapie zu unermesslichem Reichtum gebracht habe, ist die Burweiler Mühle. Ich wiederhole mich da gerne: eine wunderschöne Lokalität. Die optimale Uhrzeit für einen Besuch in der Mühle ist der späte Nachmittag. Wenn die idyllische Umgebung in bereits gedimmtes Abendlicht getaucht ist, aber trotzdem noch vereinzelt kräftige Sonnenstrahlen durchdringen und für ein Kitzeln auf der Haut sorgen. Das Paradies!

Leider war es 19.00 Uhr schon zu kalt für Mädchen und Herrschaften ab 70. Daher rein heimerten wir, anstatt draußen zu heimern. Drin war es aber auch schön. Äh, der Anlass, tschuldigt, natürlich, sonst macht das hier ja gar keinen Sinn, wo wir doch alle so auf Sinn stehen: mein Kampfesbruder Ritter Larry von Reinheimerich feierte seine Geburt. Seine zukünftige wunderhübsche Gemahlin Lady Sandy und seine rüstigen Eltern Lord und Melady Reinheimerich von Mothercity waren auch an der Tafelrunde zugegen. Ritter Schnuribold hofft, sich nicht daneben benommen zu haben. Da er ein Sohn eines einfachen Brötchenmachers ist, verliert er manchmal die Etikette aus den Mundwinkeln. Die Unterhaltung am Tische war an- und erregend. Für Erregungen sorgte eine französische Bedienung, die Wert drauf legte, eine Französin zu sein und ein Gast mit der Aura eines Oliver Geißen (*kotz* *würg*), der aber, so scheint es, an diesem Abend nicht als schlichtendender Talkmaster, sondern als provozierender Türsteher angestellt war. Mein Freund und Weggefährte Ritter Reinheimerich, der bekannt dafür ist, das Blut hin und wieder überkochen zu lassen, spielte  bei Wolfsbarsch und Espresso ständig mit dem Gedanken, die Föhnfrisur des Provokateurs mit seinem Schwerte zu zerstören. Nur das süße Säuseln seiner Gemahlin konnte das Monster in ihm bändigen. Das Geschenk, das Ritter Schnuribold für seinen Freund unter größten Anstrengungen erworben hatte, war ein Korb voll Testosteron-Utensilien (Meditations-CDs und Entspannungswässerchen kommen das nächste Mal zum Einsatz!): Von Rote Beete über Shintake-Pilze bis Müsliriegel konnte man alles finden, was Ritter Larry in der Schlacht zu einem wilden Manne macht. Daran hat er bestimmt die nächsten 100 Jahre zu knabbern. Die er ja auch gewiss wird, mit all den geschenkten Vitaminen und Mineralien im Leibe.