Non iremos entonces

Er ist da! Der Tag der Tage! Abflug in eine andere Welt! Endlich! Herbeigesehnt, aber auch mit gewaltigem Respekt versehen! Ein wenig Bammel ist immer vor etwas Großem, oder etwa nicht? Fünf Wochen Ecuador und Galapagos. Ein Reisetraum! Der erste Plan geschmiedet auf einer Bank am Neckar in Heidelberg. Nicht wissend, ob Urlaub oder Tod auf einen warten. Wenn ich überlebe, machen wir das, nur ein Spruch! Jetzt machen wir es. Tatsächlich! Ein Traum, den sich Nicole bereits vor vielen Jahren erfüllt hat, und mit mir zusammen nochmals „erleben“ möchte. Was ist Liebe? Wenn man die schönsten Plätze unbedingt seinem Lieblingsmenschen zeigen möchte. Für mich ist schon jetzt ALLES bereits ein großes Abenteuer. Egal ob Google-Übersetzer, Parkhaus am Frankfurter Flughafen, Zwischenlandung in Amsterdam oder 10000 Kilometer-Flug über den Pazifik mit turnenden und dehnenden Passagieren. Alles ist plötzlich so besonders, wenn man reist. Alle Menschen, die einem begegnen, sind nicht mehr gewöhnlich. Wie Sherlock Holmes analysiert man das Geschehen: die Tüten und Koffer, die teilweise völlig verrückte Kleiderwahl, die Sprache, die man noch nie gehört hat, das Genervt- oder Glücklichsein. Alles fällt einem auf: die muffige Servicekraft oder die äußerst zuvorkommende Stewardess. Beobachten ist eins der schönsten Beschäftigungen (ohne Handy), die es gibt. Und Nachdenken. Vor allem über das, was in den nächsten Wochen kommt. Andere werden lachen darüber, meist die Jungen, aber für mich / für uns ist es Abenteuer pur, mit einem Rucksack durch ein so fremdes Land zu ziehen. Ich komme mir manchmal vor, als würde das gerade eine andere Person wagen. Ich doch nicht. Dann ist aber auch auf einmal alles wieder so leicht, alles egal. Einfach nur „machen“ und genießen die Devise. Jede Sequenz. Na ja, die Sucherei von diversen Reiseutensilien könnte man sich dann doch hin und wieder sparen. In etwa vier Stunden werden wir in der höchst-gelegenen Hauptstadt der Welt landen. Quito. 3 Mio Einwohner. Wie wird es dort sein? Wie werde ich die Höhe von 2800 Metern verkraften? Viel gelesen und gehört, das Unbekannte bleibt trotzdem noch verdammt unbekannt.

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