Da stehen junge schöne Frauen mit Schoppenglas bei der Kerwe der Kerwen um einen rum. Manche von ihnen kreischten vor 20 Jahren vergnügt in der Geißelgasse 21 und betrieben allerhand kindlichen Unfug. Heute blicken sie einen immer noch schelmisch grinsend an, aber gleichzeitig eben auch furchtbar erwachsen. Alt, sehr alt kommt man sich da plötzlich vor, da hilft auch ein hipper Hut nichts. Bis man später hört, wie so ein erwachsenes schönes Mädel verwundert fragte: „Und der Typ ist echt dein Papa?“ Ein hinter her geschobenes „Das ist ja cool!“, macht einen schlagartig um 20 Jahre jünger.
Der Jungbrunnen sprudelte weiter. Mash! Wer’s kennt, weiß Bescheid. Wer’s nicht kennt, hat nichts versäumt, gehört aber nicht zum erleuchteten Kreis der Barfußtänzer und Patchworkhosenträger. Nicht zu denen, die sich im Dunkeln die Zigaretten angetrunken mühsam drehten und leckere Kräuter und Pilze ausprobierten, als wären es Kräuter und Pilze. Nicht zu denen, die bei Aphrodites Child oder Led Zeppelin die körperliche Kontrolle verloren. Mash! Der legendäre Landauer Club war doch nicht tot, sondern lebte im Schulhof der Nußdorfer Grundschule weiter. Herrlich dieser Abend der puren Nostalgie! Auch ganz ohne Kräuter und Pilze. Die alten Säcke und Säckinnen waren alle auf der Tanzfläche wieder jung. Nichts tat mehr weh, kein Zipperlein zwickte, zumindest nicht in der Zeit von „Faith Healer“. Bei jedem Intro wurde geraten wie bei Dr. Music. 11 Minuten Lieddauer fiebrig genossen. Ich bin fest der Überzeugung, das Mash würde wieder legendär werden. Wir Alten würden wieder barfuß kichernd hinpilgern, aber dann vielleicht mit einer Apple Watch am Handgelenk. Herzrhythmus und Blutsauerstoff müssen ja schließlich regelmäßig nach dem Schweiß treibenden Schwofen kontrolliert werden.
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