We are Kaffeejunkies

Was wäre UNSERE Welt ohne Kaffee. Kein Wunder sind die Engländer ein seltsames Volk. Den ganzen Tag nur Tee, da muss man doch meschugge werden. Boris Johnson hat mit Sicherheit in seinem Leben zu viel Earl Grey abbekommen.

Koffein ist der Stoff aus dem die Wachträume sind. Und wir haben jetzt gelernt, dass man vieles beachten muss, wenn man hier höchste Qualität haben möchte. Günstige Massenware kann auch schmecken, keine Frage! Der Gaumen, so lang er funktioniert, gewöhnt sich an alles. Sogar an Aldi-Kaffee mit Milch und Zucker. Wenn man ein feineres Gäumchen sein eigen nennen darf, schätzt man dennoch einen guten Schwarzen um so mehr. Mein Gaumen ist noch etwas lädiert, erholt sich aber jeden Tag ein bisschen mehr. Das wäre äußerst wichtig bei den zukünftigen Köstlichkeiten. Ein Kaffee sollte Richtung 30 € pro Kilo kosten, sagt einer der es wissen muss: Sven Herzog vom Waldbronner Röstwerk. Das wäre ein fairer Preis. Sternerestaurants haben seinen Kaffee auf der Karte stehen. 2,90 zahlt jeder Kaffee-Unternehmer an Steuer pro Kilo Kaffee. Da kann  man sich vorstellen, was die Plantagen in den jeweiligen Ländern am Ende erhalten. Billig-Massenkaffee, wie so vieles anderes, ist eigentlich ebenso nicht mit dem Gewissen zu vereinbaren. Nicole war nach der Betriebsführung im Röstwerk, die von ihrer Behörde organisiert wurde, so begeistert, dass wir natürlich gleich leckeren Kaffee im Internet bestellen mussten und jetzt unter den Hobby-Baristas gegangen sind. Meine Güte kann man sich mit Dummzeuch beschäftigen: Gradzahl, Kaffeemenge, Zubereitsart, Brühzeit, alles muss mit Bedacht gewählt werden. Und alles kann aber auch so dermaßen in die Hose gehen. Ein einfacher Kaffeepad, den man vor Jahren noch als ausreichend empfand, kommt einem plötzlich so banal und viertklassig vor. Kaffee wegschütten bei dem neuen Prämiumkaffee ist nicht mehr. Der obligatorische letzte Schluck, der (bei mir) immer in der Kaffeetasse bleibt, hat ab heute ausgedient. Wir sind ja schließlich nicht dekadent. 

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