Gut gegen Nordwind


Ein E-Mail-Roman, den ich vor Jahren in einer Nacht gelesen habe. Eine wunderbare Liebesgeschichte in E-Mails verpackt. Ein Irrtum nimmt seinen Lauf und Leo und Emma werden süchtig nach ihren Nachrichten. Sie leben nur noch für und in den Zeilen des anderen. Eine Begegnung will das Schicksal nicht zulassen. Es scheint ihnen nur vergönnt zu sein, Buchstaben zu lieben. Nun kam die Verfilmung des Romans im ZDF. Mit der wunderbaren Norah Tschirner. Wenn ich mich nochmal verlieben würde, dann in Nici - oder Norah. Dass diese fantastische Frau mit Depressionen zu tun hatte und wahrscheinlich immer noch hat, kann man kaum glauben. Aber vielleicht macht gerade das die Tiefe ihrer Persönlichkeit aus. Bei jeder Nachricht von Leo an Emmi oder Emmi an Leo wurden Nicole und ich an unsere eigene digitale „Liebesgeschichte“ erinnert. Auch wir waren süchtig nach unseren Zeilen. Wir spurteten nach Hause und das erste, was wir taten, war es den Rechner hochzufahren. Dann war nur noch glückseliges Grinsen angesagt. Auch wir schliefen mit dem Handy in der Hand oder am Ohr ein. Wachten auf, wenn ein Klingelton ein „Guten Morgen“ ankündigte. Auch wir lebten in einer Traumwelt und hatten Angst vor der Realität. Zuerst. Gott sei Dank waren wir beide mutig genug und die Realität wurde noch viel schöner. Was wollen wir alle? So geliebt werden, wie wir sind.  Klingt einfach und ist doch so schwer. Sein dürfen und verstanden werden, mit allen Seltsamkeiten, die wir jeden Tag produzieren, das ist das eigentliche Glück auf Erden. Wer Drama in Verbundenheit mit Romantik mag, empfehle ich unbedingt den Erfolgsroman von Daniel Glattauer. Ich glaube ja, wenn Männer solche Geschichten lesen (oder sehen) würden, wäre die Welt eine bessere. Leider lesen Männer meistens nur „Eine Liebeserklärung an Alfa Romeo“ oder „Auspuff liebt Vergaser“. Das ist sehr schade! 



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