Ich wäre gern Angstforscher. Wie können Ängste, wie die vor Spinnen, Hunden, Höhe, Vorträgen bewältigt werden? Warum sind sie in einem drin? Wie kann es sein, dass es Menschen gibt, die angstfrei sind und andere von ihrer Angst schier erdrückt werden. Als Kind war ich sehr ängstlich. Ich hatte vor allem Angst. Warum? Weil ich ausschließlich zuhause lebte. Ohne Kindergarten, kaum Freunde, mit kranken Eltern. Unmöglich, da angstfrei zu wetden. Jeden Tag hatte ich davor Angst, allein gelassen zu werden. Gegenüber ängstlichen Menschen werde ich mich nie despektierlich äußern. Was hat mir geholfen? Erfahrungen. Das permanente Tun. Der Versuch. Merke ich, ich sterbe nicht, werde ich mutiger. Schritt für Schritt. In diesen Momenten von außen Druck zu verspüren, tötet allen Mut sofort ab. Die Überwindung, der Erfolg macht einen verwegen. Man braucht Zeit und sehr viel Geduld. Und manchmal auch eine verständnisvolle Hand. Es ist hilfreich, einen gleichmutigen und gleichängstlichen Partner zu haben. Wenn das Verhältnis nicht stimmt, wird’s anstrengend. Habe ich vor meinen Neustart Angst? Nein! Ich kann es nicht anders sagen, habe mich die Tage schon ausführlich damit beschäftigt: Ich fühle eine große Portion Gleichgültigkeit, aber auch Neugier. Ich muss ja was tun. Für die Rente bin ich zu fit. Was soll ich anderes machen? Ich werde mich einrichten. Das Beste für mich - und die Kids - rausholen. Ich denke, dass ist schon viel. Alles ganz gediegen!
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