Vater-Kind-Tag

Vatertagsausflug. Ich habe immer mitgemacht, aber es nie richtig verstanden. Warum ziehen an einem Tag im Jahr Männer, egal ob Väter oder Nichtväter, mit dem Bollerwagen los, um sich besinnungslos zu saufen? Daran erkennt man gut, welche zerstörerische Kraft im Männlichen steckt. Warum entscheiden Kinder und Väter nicht, den besonderen Tag gemeinsam zu erleben? Dann wäre ein gesonderter Tag für den Vater tatsächlich sinnvoll.  80 Prozent der Väter möchten mit ihren Kindern mehr Zeit verbringen, arbeiten aber im Schnitt 90 Prozent. Jetzt ist die Frage, ist das Wollen ein überzeugtes oder ein dahingesagtes. Ich vermute, es ist einfach mal so dahingesagt. Männer sind doch meist eher Angeber und In-Aussicht-Steller. Wenn es um konkrete Gefühlsarbeit, aktives Zuhören geht, wenn man ans Eingemachte muss, scheitern sie. Weil schon ihre Väter kläglich gescheitert sind. Warum wird die mögliche Elternzeit von Männern nicht voll ausgeschöpft? Die Angst vor Kündigung erklärt das nicht alleine. Für und mit dem eigenen Kind da sein, ist anstrengend und manchmal furchtbar nervig, aber doch auch das Schönste. Es ist ein viel befriedigenderer Stress als der Arbeitsstress. Viel später gibt es dann eine Zeit der liebevollen Vater-Kind-Beziehung, da kann man die Früchte seines Vaterseins ernten. Sitzt der Tochter gegenüber und denkt, was für ein toller reflektierter Mensch. Gut, man ist der bedingungslos liebende Vater, eine objektive Beurteilung gibt es da nicht. Meine langjährige Angst davor, nicht genug geschätzt zu werden, nicht genügend geliebt zu werden, war völlig unbegründet. Ich schäme mich, das jemals gedacht zu haben. Ich habe das große Vertrauen nicht gesehen. Und bedeutet es nicht großes Vertrauen, dass der verrückte Paps für ein paar Tage in der Studentenbude aufschlagen darf. Beidseitiges Vertrauen. Vater zu sein, ist schön. Sehr empfehlenswert! 


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