Liebes Universum…

Wir sind zurück! Im satten Leben voller bunter Tage. Ich möchte nicht davon sprechen, dass wir die alten sind. Ich glaube das möchten wir gar nicht sein. Das können wir auch nicht sein, mit all unseren neuen Narben. Die letzten 13 Monate haben uns beide bestimmt verändert: einzeln, aber auch als Paar. Die Gewissheit, dass man sich zu hundert Prozent auf den anderen verlassen kann, bekommt man nur in einer Krise geliefert. Wenn’s läuft, ist es einfach, sich zu lieben und leicht ein „Freund“ zu sein. Wenn der Partner „am Boden“ ist, dann ist man gefordert, ihn wieder aufzurichten. Endlich ist Ruhe eingekehrt. Nun können wir alles, was wir uns vornehmen, wieder in die Tat umsetzen. Bewusster, vorsichtiger, noch ein Stück dankbarer wie vorher. Wir wissen nun, an jedem Tag kann mit einem Schlag das erreichte Glück auf die Probe gestellt werden. Das ist für uns keine Floskel mehr. Wir aufgeklärten, weltlichen Bürger*innen, wir sprechen kein Dankesgebet zur Nacht. Haben es evtl. auch nie getan. Aber wenn man es sich recht überlegt, ist so ein Dankeswort am Ende des Tages ein schönes und sinnvolles Ritual. Nicht für Gott oder sonst eine übergeordnete Macht, sondern für uns selbst. Kurz vor dem Einschlafen Danke zu sagen, dass man mit allen Sinnen wieder leben kann, macht den kleinen Augenblick groß. Mit die schlechteste Charaktereigenschaft eines Menschen ist es, alles für selbstverständlich zu nehmen. NICHTS ist selbstverständlich! Wie wir seit dem 24.02. jetzt auch wissen, nicht mal der Frieden in Europa. Dass wir in den letzten 3 Tagen so aktiv die Kilometer herunterreißen haben können - zu Fuß und per Rad - ist für Nicole und mich wahrlich etwas ganz Besonderes. Manchmal ist es so, als würde ein Gelähmter wieder laufen können. 22 Kilometer durch den pfälzisch-französischen Wald. 3 Burgen, 500 Höhenmeter! Fast 130 Kilometer mit dem Rad in 2 Tagen, auch mit dem E-Bike muss man das erstmal hinbekommen. Gehörigen Muskelkater gibt es auch mit Motor. Nun können wir wieder alle Touren planen, die wir machen möchten. Das ist wunderbar! 


Schwiegereltern, die einen umsorgen, als wäre man ein VIP in einem 5-Sterne-Hotel, auch dafür bin ich / sind wir unendlich dankbar. Wir wissen doch alle, wie viel Zwist es in Familien gibt. Willkommen zu sein und auf Augenhöhe miteinander umzugehen, ist nicht mehr so leicht zu haben in diesen von Misstrauen geprägten Zeiten. 


Also, dann lege ich mal los: Danke, liebes Universum, dass du uns noch nicht verschluckt hast! Sehr großzügig von dir! Wir nehmen die letzte 3 grandiosen Tage bestimmt nicht als selbstverständlich hin. Ehrenwort! Du kannst dich ganz beruhigt ausdehnen, wir passen auf uns und unsere Liebsten auf. So gut, wie wir es eben können. Ach noch etwas Wichtiges, liebes Universum: Hast du eine Ahnung wo mein Ehering abgeblieben ist? 

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