Ich muss gestehen: Ich war mir nicht so sicher, ob die Logopädie-Einheiten mir tatsächlich in meinem Genesungsprozess weiterhelfen werden. Medizin und Skepsis sind Geschwister. Doch heute verließ ich die Praxis und war rundum glücklich. Ein Alles-ist-in-Ordnung-so-wie-es-ist-Glücklich, trotz Kriege, Pandemie und Klimawandel. Egal. Total egal. Das Summen, Brummen, Singen und Zischen hat mich in einen völlig bekifften Zustand transformiert. Ganz ohne Gras und Schwarzen Afghanen. Man sagt ja auch, Singen macht glücklich. Vor allem das tiefe Brummen hatte das Zeug für ein Mönchsgottesdienst im Kloster. Alles vibrierte in mir. Gott muss brummen, das steht fest! Ich fühlte mich frei und stark und konnte die vorgelegten Sätze und Texte viel besser vortragen. Die Sauertoffaufnahme stresste mich nicht mehr. Sie passierte einfach. Wahrlich erstaunlich! Ich stieg grinsend auf Cube, diesmal ohne ihn umzuschmeißen und grinste auf dem Landesgartenschauturm mit Icke weiter um die Wette. Was für ein herrlicher Blick am frühen Morgen. Nächsten Dienstag brumme ich wieder und frühstücke danach hoch oben über Landau. Ich finde, man sollte regelmäßig Dinge tun, die man sonst nie tut. Na ja…manche Sachen könnte man vielleicht auch besser lassen. Die Droge Logopädie wirkte wohl abends noch etwas nach. Nicole fragte mich im Bad: Sag mal Schatz, cremst du dein Gesicht immer mit Fußbalsam ein? Statt mich mit einer Gesichtscreme einzuschmieren, grundierte ich meine gedopte Omme mit einer Salbe für die Füße. Da sieht man mal wieder: Glück und Unglück sind immer nur ein paar Millimeter voneinander entfernt.
Kommentar schreiben