Franz und Lotta lieben sich - phasenweise. Wie die meisten Menschenpaare können sie nicht miteinander, aber auch nicht ohneeinander. Franz hat Probleme mit Gefühlen. Ihm fällt es schwer, seine grenzenlose Liebe adäquat zu zeigen. Seine Art ihr seine Liebe zu bekunden, besteht in der Attacke. Mit ausgefahrenen Krallen und Biss. Im Vorbeigehen, zwischen Tür und Angel. Immer dann, wenn Lotta anfängt sich gerade sicher bei und mit Franz zu fühlen. Lotta erträgt das Beißen und Zerren des Borderline-Katers mit stoischer Gelassenheit, wie sie alles mit stoischer Gelassenheit erträgt. Sie ist Pazifistin und hält stets auch die rechte Wange hin, nachdem ihre linke bereits vom bindungsunfähigen Kater zerkratzt worden ist. Manchmal könnte man meinen, dass Lotta es genießt, erniedrigt zu werden. Geradezu devot schlappt sie ihrem adretten Katzenkerl hinter her. Aber auch der Aggro-Kater ist bestrebt, immer in der Nähe von seiner Liebsten zu sein. Keiner kann eine Bewegung ohne den anderen machen. Keiner kann ein freies unabhängiges Tierleben führen. Nur die Zwangstrennung rettet sie. Die eine reist wieder nach Osnabrück, der andere bleibt in Nussdorf zurück und verarbeitet den Trennungsschmerz mit allerhand Unfug. An ihren unbeständigen Liebesrhythmus haben sich beide mittlerweile gewöhnt.
Zusatzinfo, die nur wenige interessiert: Die selbstgemachten Nussdorfer Burger waren geil!
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