Oh je war das eine Nacht! In dieser Nacht sieht man, dass jede Art von Gebrechen bzw. von Krankheit extrem nerven kann. Natürlich sind die Worte „Lymphdrüsenkrebs“, „Chemo“ erstmal schrecklich. Der Mitleidsmotor läuft da auf Hochtouren. Aber eine penetranter nächtlicher Husten und eine seit Wochen zugeschwollene Nase können auch ziemlich doof sein. Wenn ich mich ablenke, beruhigen sich meine Bronchien phasenweise. Wehe aber, ich versuche einzuschlafen, dann kommt die Attacke aus den Ur-Tiefen des Schlunds. Ein Federvieh, das mich genüsslich in der Brust kitzelt. Warum immer nur nachts? Gibt es eine Krankheit, die Nachthusten heißt? Arme Nici! Was sie alles ertragen muss: ein dauerhustender Ehemann - und jetzt auch noch Fußball. Aber Fußball eben nur zu Ablenkungszwecken. Weg vom Bollern, hin zum Böllern. Sind wir doch mal ehrlich: Wenn es im Fußball um nichts gehen würde, also kicken nur so zum Spaß, dann wäre Fußball für die Zuschauer genauso langweilig wie Halma. Nur die Gegnerschaft, das Erniedrigen des Anderen, die Identifikation mit dem Sieger bereiten Freude. Sonst nichts. Deswegen finden die meisten Frauen Fußball auch so furchtbar öde. Ihnen fehlt der Wunsch, den Unterlegenen heulen und die eigene Mannschaft triumphieren zu sehen. Und bei Paderborn gegen Meppen brechen auch die meisten Männer nicht gerade in Euphorie aus. Außer die Paderborner und Meppener. Irre, wie etwas Gleiches so unterschiedlich empfunden werden kann. Frankfurt-Fans benennen ihren Nachwuchs jetzt nach den Torschützen von gestern Abend. Bayern-Fans lässt so ein Sieg der Frankfurter ziemlich kalt. Er verstärkt eher noch die eigene Schmach. Verrückt! *hust* *hust* *hust*
Endlich wieder ein Bike unterm Hintern. Mit Motor. Der mir am Chiemsee null gefehlt hat, doch hier in der Südpfalz ganz angenehm ist. Außerdem ist Fahrradfahren mit Bronchialkatarrh und Motor viel besser als ohne Motor. Ach ist das Leben trotzdem schön! Familie in der Weinbar Müller. Wer hätte das gedacht. Anna macht nicht nur Flammkuchen, sondern bringt ihn auch noch an den Tisch. Und empfiehlt dabei die Speisekarte rauf und runter. Zugzwang! Tiramisu geht immer. Solange es hausgemachtes Tiramisu gibt, ist der Zustand der Welt irrelevant. Alles scheint immer zwei Seiten zu haben: Süßspeisen, die süchtig machen und einen gleichzeitig umbringen oder zumindest schwabbelig werden lassen. Lecker Schorle, die einem ein Grinsen ins Gesicht zaubert, aber auch die Nerven vergiftet. Das Böse schwingt immer mit. Egal! Wenn schwabbelig zugrunde gehen, dann wenigstens mit einem schokoverschmiertem Mund.
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