Sitze hier und weiß nicht wie ich den Eintrag betiteln soll. Ein Allerweltstag, der aber kein Allerweltstag war. Für andere langweilig, für mich nicht. Viele kleine Ereignisse, nicht nur draußen im Leben, sondern eher drinnen am Schreibtisch. Zwei Infos über Tote. Blessi, eine ehemalige Kollegin. Ein verrücktes Huhn, sehr spezielle Persönlichkeit. Anstrengend, aber spannend. Vor 10 Jahren war sie von meiner ersten Krebserkrankung sehr betroffen. Wir wollten immer mal wieder ein Käffchen zusammen trinken. Hat sich leider nie ergeben. Schade! Zeit mit ihr zu verbringen war nie langweilig. So ist es eben. Das Leben zieht weiter. Immer weiter. Ohne auf einen zu hören. Die zweite Tote: Franziska. Eine Podcasterin, der ich ein paar Monaten gefolgt bin. „Statements einer Sterbenden“ hieß ihre wundervoll-schreckliche Sendung. Morgen schreibe ich über sie ein wenig mehr. Die Nachricht über ihren Tod hat mich dann doch aus der Fassung gebracht. Kurz. Man darf sich nicht lange mit dem Schrecklichen aufhalten. Wenn man die meiste Zeit. sich nur mit seiner Krankheit und seinem Wohlempfinden beschäftigt, dann ist die Gefahr groß, dass man den Blick für den Schrecken der anderen verliert.
Da ruft aus heiterem Himmel ein Ex-Kommilitone an und berichtet, dass er 7 Wochen am Chiemsee in einer Rehaklinik war. Nicht meine, sondern direkt neben St.-Irmingard. Schmerzen im Gesicht seit einem Fahrradunfall 2007. Es gibt Menschen, die sind tatsächlich noch viel mehr im Arsch als ich. Es klingt böse, aber es tat mir gut, mit ihm zu sprechen. Ein Bruder in der Qual. Das Gespräch linderte meine eigenen zu vernachlässigen Schmerzen. Ich quäle mich nicht. Ich bin einfach nur ziemlich lädiert, ansonsten geht es mir gut. Trotz allem werde ich die Wiedereingliederung voll ausschöpfen, ohne Kompromisse. Zu früh wieder Gas zu geben, wäre fatal. Eine 27-seitige Handreichung ausgedruckt und durchgeackert. Ergebnis: Ich kann und werde mir Zeit geben, das ist sicher. 2 Erkrankungen, somit auch alles mal 2.
Nun haben wir einen Fahrradträger. Unser Wunschding war bei unserem Lieblingsfahrradgeschäft vorrätig. Jetzt können wir die Fahrräder mit an den Chiemsee nehmen. Sport. Sport. Sport. Da freuen wir uns sehr drauf. Das Bild für den Post ist aus einem coolen Burger-Schuppen in Neustadt, der so heißt wie mein Schwiegervater. Der Allerweltstag, der keiner war, brauchte noch einen leckeren Abschluss. Das Crème brûlée ein Traum! Wenigstens ist mein Blutzucker super!
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