Begegnung mit einem grünen Wurm

Folgenden Satz bekomme ich in den letzten Jahren immer mal wieder zu hören: Hey, Schatz, was für ekliges Zeugs hast du denn da auf deinem Körper. Erstens ergibt das "eklige Zeugs" einfach so im Alter und zweitens gehen die diversen medizinischen Untersuchungen und Eingriffe nicht unbedingt spurlos an einem vorrüber. Häufig wird mir mir klar: Alter, du muss tatsächlich geliebt werden! Your Body ist your cage! Heute morgen hing also etwas "Schimmliges" (O-Ton Nicole) aus meinem Oberschenkel herraus. Wurmartig! Der Begriff Schimmel ist mir im Zusammenhang mit meinem Körper auch nicht so ganz neu. Aber ein schimmliger Wurm war dann doch jetzt ein wenig zu viel des Guten. Das Neue war eher der Oberschenkel und der extremst angewiderte Blick meiner geliebten Ehefrau. Sie fotografierte das Corpus Delicti und zeigte es mir in Nahaufnahme. Im ersten Moment dachte ich: Oh mein Gott, jetzt ist es aus! Die haben bei der OP irgendetwas vergessen, dass jetzt durch alle Poren nach draußen schießt. Vorbei! Nix mehr mehr mit Reha! Nix mehr mit Nix. Die grüne postoperative Schimmelkrankheit hat dich über Nacht befallen. Nur darf man ja nicht durchdrehen, sondern muss gute Miene zur bösen Krankheit machen. Erst als sich bei genauerer Begutachtung - und dies immer noch äußerst angeekelt, aber medizinisch-hochprofessionell - herausgestellte, dass es sich um einen grünen Woll-Fusel handelte und man das Schimmelding einfach wegpusten konnte, wich alle Anspannung aus unseren Gesichtern. Ich war von jetzt auf nachher wurmfrei. 

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