Pharynxe

6,4 Zentimeter können richtig groß sein. Schneidet ein Ingwerstück für euer Abendessen von der Größe ab und verspeist es. Nö? Zu viel? Knoblauch! Auch zu viel? Stinkt man wie ein Döner? Ja eben! Wie gesagt: 6,4 Centimeter können verdammt groß sein. 


Arztbriefe können außerdem extrem unverständlich formuliert werden. Warum eigentlich? Warum muss man den Gesundheitszustand in eine Geheimsprache packen? Soll er bedrohlich oder nicht bedrohlich wirken? Mir nicht ganz klar. Verständliche Kommunikation sollte doch elementar im Umgang mit Patienten sein. Warum schreibt man nicht: Herr Schnur hat einen 6,4 cm großes Ding in der Brust. Mit ziemlicher Sicherheit handelt es sich um Schilddrüsengewebe, das in 10 Jahren vor sich hin gewachsen ist. Aufgrund von bereits auftretenden Problemen mit Luft- und Speiseröhre, sollte das überschüssige Schilddrüsengewebe unbedingt entfernt werden. Ein weiteres Wachstum kann nicht ausgeschlossen werden. Stattdessen schreibt man: "Sie stellten sich heute zur Beratung des weiteren Vorgehens bei unklarem Tumor im Bereich des vorderen Midiastinums vor. (...) zeigt sich neben residuellen Manfistiationen inguinal bds. sowie iliakal rechtsseitig und perinal, die jeweils keinen pathologisch erhöhten Glukosemetabolismus aufweise, eine in das Medastinum eintauchende Struma und eine Verlagerung der Trachea nach rechts. Anamnestisch findest sich kein Anhalt für das Vorliegen einer Hyperthyreose. (...) Es zeigt sich eine seit Okotober 2012 langsam größenzunehmende Raumforderung im oberen Mediastinum mit einer axialen Durchmesser von aktuell 6,4 cm (zuvor 5,2 cm) und inhomogener Kontrastmittelanreicherung sowie mehreren kleinfokalen Verkalkungen. Die Raumforderungen steht per contiuitatem ber die benfalls knotig umgebaute Schildrüse des linken zervikalen Gefäße jeweils nach lateral. Ansonsten finden sich kein Nachweis pathologisch vergößerter torakaler Lymphknoten. Die meidastinalen und hilären Lymphknoten erescheinen unauffällig. Ebenfalls unauffällig sind die zervikalen Lymphkknoten. Es findet sich eine weitgehend symmetrische Darstellung von Oropharynx, Hypopharynx und Larynx. (...) Basierend auf der aktuell durchgeführten CT-Untersuchung und dem im Verlauf langsamen Größenwachstum ist davon auszugehen, dass die intrathorakale Raumforderung einem intrathorakal eintauchenden Schilddrüsenknoten des linken untern Schilddrüsenlamppens entspreicht. Eine elektive Operation der Schilddrüse linksseitig sollte angestrebt werden."


Alles was im Körper wächst und nicht wachsen soll und nicht da hin gehört, wird erstmal als Tumor bezeichnet. Muss man wissen. Tumor heißt nicht gleich Krebs. Muss nicht töten, kann. Lege ich ein Lineal als Orientierung vor mich hin. Denke ich: Fuck, die Henne und den Hahn! Wie konnte es dazu kommen, dass so ein großer Alien in mir wächst? Ich kann ja von Glück sagen, dass ich dadurch nur ständig rülpsen und eine Rieslingschorle weniger trinken muss. Fußpilz okay! Unangenehm, aber okay. Hat man halt die Zehen nicht ordentlich trocken gerieben oder sich bei einem anderen Fußpilzinhaber angesteckt.  Warum muss man aber so etwas Eckliges wie "größenzunehmende Raumforderung im oberen Mediastinium" bekommen? Null Sinn macht das! Aber wenigstens hab ich keine "Hypertheryose". Und meine "Rynxe" (Oroahaynx, Hypopharynx und Larynx) sind symmetrisch. Doch wieder Porcus gehabt! 

Keine Sorge, ihr werdet bestimmt auch nicht verschont werden. Wir vermodern alle früher oder später, innerlich oder äußerlich oder beides. Es ist das Einzige, was uns alle gleich macht. Beruhigt irgendwie. Höcke, von Storch, Weidel, Chrupalla vermodern ziemlich sicher auch. Irgendwann. Fußpilz zwischen den Ohren haben sie ja schon. 


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