Ein besonderer Tag

Ich habe irgendwann in den  letzten Tagen einen Artikel gelesen. Da ging es darum, dass man sich vom Partner nicht zu abhängig machen darf. Alles gemeinsam machen und so. Zuerst an den Partner denken, bevor man irgendeine Zusage macht. Denken immer zu zweit, äh, wir dann zu dritt. (Ne, ich erkläre das jetzt nicht. Wer meinen Blog verfolgt, versteht diese Anspielung!) Man kauft Dinge des täglichen Bedarfs, dass ihm/ihr/es gefällt. Und hat ein schlechtes Gewissen, wenn man sie vergessen hat. Gegenseitig zugeworfene Blicke reichen, um Entscheidungen oder Bewertungen zu treffen. Die Gleichgesinnten sprechen von Seelenverwandtschaft, die Nörgler*innen sagen Selbstaufgabe oder eben Abhängigkeit. Wieder mal eine seltsame Statistik besagt: Wenn sich Paare derart auf die Pelle rücken, wird das Liebesglück dadurch sehr fragil werden. Au Backe! Ich will aber nicht, dass irgendetwas fragil wird. Wenn Egoismus das Gegenmittel ist, dann will ich ab heute egoistisch sein. Vielleicht würde mir das gar nicht so schwer fallen, ihr schon eher. Meine Ehefrau ist so ziemlich der unegoistische Mensch, den ich kenne. Wenn unsere Beziehung in die Brüche geht, hat  also, so habe ich gelernt, immer sie die Schuld. 

Mir geht die Nähe und das gemeinsame Denken und aufeinander Abstimmen keine Sekunde auf den Wecker. Ich liebe unsere Gedankenübertragungen. Gedankenübertragungen können nur durch viel Nähe entstehen. Wer sich nicht nah ist, versteht den anderen auch nicht. Wir könnten mit der Nummer Da-habe-ich-gerade-auch-daran-gedacht  im Varieté auftreten. Wenn man jemand liebt, denkt man da nicht auch oft an seinen Partner*in. Warum sollte das falsch sein? Manche sagen, ihnen ginge es alleine, also ohne eine enge Beziehung, besser, brauchen den Freiraum wie Sauerstoff. Wir finden, Freiraum kann man auch wunderbar zu zweit genießen. Wir kennen Paare, die sind zusammen im Urlaub und jeder macht sein eigenes Ding. Furchtbar! Die sollen besser dran sein? Glaube ich nicht!

Es wird verdammt schwer sein, wenn der eine den anderen irgendwann (ungewollt) verlassen muss. Unvorstellbar schwer.  Trotzdem werden wir auch das überleben, weil wir uns immer daran erinnern können, welch einzigartiges Glück wir einmal in den Händen hielten. Dadurch sind wir unzerstörbar. Zumindest psychisch. 


Liebste Nicole, jetzt hast du heute Geburtstag. Man versucht diesen Tag immer zu toppen. Das Hirn ringt nach einer besonderen Idee. Flugticket Malediven, ein Smart vor der Haustüre, Königinnenjuwelen, Saugroboter. Aber muss es überhaupt ringen, das Hirn? Reicht es nicht, einfach zu wissen, dass wir zusammen sind und das sehr sehr sehr gerne? Im Prinzip ist doch da jeder Tag irgendwie ein Geburtstaggeschenk - und ein Flugticket, Auto, Schmuck und Saugroboter! 


Happy Birthday, meine Seelenverwandte! 

Pass weiterhin so gut auf deine zwei Jungs auf! 

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