magnus familia

Uns klingeln immer noch die Ohren. Schönes Klingeln. Ein Klingeln der Liebe und des Zusammenhalts.  Alle geimpft und getestet. Keine Skeptiker. Keine AfD-Wähler. Alle normal. Ach ist das schön, einfach ohne Maske sich gegenüber zu sitzen, zu schlemmen, leckeren Wein zu süffeln, zu lachen, zu palavern - über Gott, die Welt und Kalle Lauterbach. Endlich Gesten, die nicht besonders interpretiert werden müssen. Das Bauen von Riesentürmen nicht zu vergessen. Mit viel Kreativität und Geduld können schon kleine Menschen Großes leisten. Was für ein Spektakel. So viele unterschiedliche Charaktere, und dennoch funktioniert das Zusammensein. Warum kann das nicht auf der ganzen Welt so sein? Jeder hat etwas zu sagen. Jeder meint es gut mit den anderen. Ist das so eine abstruse Vorstellung? Anna meinte vorgestern: In Großfamilien ist Begrüßung und Abschied voll der Stress. Alle müssen sich da immer eine halbe Stunde in den Arm nehmen. Ich finde, das ist ein toller Stress. Und das Schönste überhaupt: Alle Kinder kommen und nehmen einen zur Begrüßung und zum Abschied auch in den Arm. Dann kann man getrost sagen, da läuft verdammt viel richtig. Ich habe einen Tick: Wenn mir etwas sehr Schönes widerfährt, denke ich kurz danach stets an die Menschen, die dieses Glück nicht erleben dürfen. Das sind die Einsamen, Auseinandergerissenen, die Gestrandeten. Die Menschen, die vom miesen Schicksal verraten wurden. Wenn ich an sie denke, dann hat mein eigenes Glück noch ein viel höheren  Wert. Weihnachten war wunderschön, aber definitiv zu kurz. Nun gehen wir alle wieder auseinander. Setzen uns die Masken auf. Schimpfen über dies und das. Sind vorsichtig. Lachen und leben auf Sparflamme. R-Wert als Leitindex der Voranschreitens. 


Ich werde immer gefragt, was ich denn den ganzen Tag so mache. In der Frage ist Mitleid und Neid gleichermaßen versteckt. Nicht viel, aber man schmeckt es heraus. Provokativ sage ich immer: nix. Erkenne ich da ein „Ach wie geil“? Natürlich mache ich viel: Ich gesunde! Stellt euch vor, was ihr alles machen würdet, wenn ihr unbegrenzte Zeit zur freien Verfügung hättet, genau das mache ich auch. Wenn ihr auf nichts kommt, was euch da einfallen könnte, dann muss ich euch leider sagen, habt ihr ein gewaltiges Problem mit euch selbst. Ich schaue mir morgen die vielen schönen Bilder von Weihnachten zum Beispiel nochmal an, bei einem leckeren Stück Kuchen und noch leckeren Kaffee, koche den weltbesten Linseneintopf und trainiere für ein Mario-Kart-Battle. Ich habe ein Wondrak-Reclambüchlein zu Weihnachten geschenkt bekommen. Ein kleiner Schatz! Der berühmte Herr Wondrak von Janosch. Was sagt Herr Wondrak auf die Frage: Was machst du Sinnvolles Wondrak? In die Luft starren - und einen Linseneintopf kochen. Das reicht! 

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