Eine zentrale Person meines Lebens hat heute Geburtstag: die Mutter meiner Tochter. Ihr widme ich nun diesen Eintrag.
Wenn die Liebe geht, ist es oft schwer, eine Beziehung aufrecht zu erhalten. Jeder hat das schon mal erlebt, entweder bei sich oder bei anderen. Bei mir war es Standard. Die meisten Frauen konnten das besondere Verhältnis zwischen Ulrike und mir nicht akzeptieren. Waren auf sie oder auf unsere Tochter Anna eifersüchtig. Die erste Frau, die mit dieser Eifersucht keine Probleme hatte, habe ich schließlich geheiratet. Die beste Entscheidung meines Lebens. Evtl. lag es an ihre Akzeptanz oder aber auch an meine bedingungslose und kompromisslose Aufrichtigkeit. Ulrike, das Leben mit ihr, haben mich in vielerlei Hinsicht mit geprägt. Es waren bedeutende und sehr turbulente Phasen dabei, die wir aber gemeinsam mit unseren Liebsten zusammen bewältigt haben. Warum wir heute noch Freunde sind - vielleicht mehr denn je -, liegt daran, weil wir es schon immer waren. Mehr Freunde als ein Liebespaar. Wenn eine Freundschaft tief ist, dann verschwindet sie nicht von heute auf morgen, egal mit wem. Natürlich gab es Verletzungen, sehr große sogar. Auf die eine oder andere bin ich wahrlich nicht stolz. Trennungen verlaufen nur selten ohne ab. Aber irgendwie haben wir es geschafft, uns den verloren gegangenen Respekt neu zu erarbeiten. Man muss dafür bereit sein, mit einem großen Satz über seinen eignen Schatten zu springen. Das haben wir getan. Vielleicht ist es uns aber auch leicht gefallen, weil uns etwas Wunderbares verbindet und immer verbinden wird: die gemeinsame Liebe zu unserer Tochter. Sie haben wir jeden Tag geteilt, auch voneinander getrennt. Dies gibt unendliche Sicherheit für alle Beteiligten: Wir sind ein Team! Mama und Papa bleiben Mama und Papa, aber eben anders. Das muss auf keinen Fall schlechter sein. Vielleicht sogar besser, das müsste man Anna am Ende fragen. Ich kann Ulrike nur von ganzem Herzen danken, dass sie mir hier nie das Vertrauen entzogen hat. Und nicht nur das: Während meiner ersten Krebsdiagnose vor 10 Jahren war sie eine wichtige Stabilisatorin. Da wusste ich, auf wen ich mich verlassen kann.
Während unseres Umherirrens treffen wir unzählige Menschen. Nur die Wenigsten halten einem über die Jahre die Treue. Nur die Wenigsten sind tatsächlich am Gegenüber interessiert. Nur die Wenigsten können und wollen die notwendige Zeit aufbringen, die es für Beziehungspflege benötigt. Wenn man dann Menschen an der Seite hat, die einen dauerhaft begleiten, beraten und schätzen, ist man ein ziemlich großer Glückspilz.
Liebe Ulrike, alles Gute zum Geburtstag. Auf weitere 29 schöne Freundschaftsjahre. Wenn möglich mit etwas weniger Krankheiten im Gepäck.
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