Es könnte an meinem Eremitendasein liegen, dass ich Menschen immer seltsamer finde. Mit Maske oder auch ohne. Ich hoffe nicht, dass ich eine Sozialphobie entwickle und irgendwann nicht mehr vor die Türe kann. Zwei Supermarktbesuche und die damit verbundenen Erlebnisse/Beobachtungen haben mich ganz schön mitgenommen. Eine Mutter, die mit ihren kleinen Kindern völlig überfordert war. Der Einkaufswagen randvoll mit bunten Süßigkeiten. Hunderte Male schrilles „Mamaaaa“ und genau so viele Male „Nein“. Dieser Kanon raubte mir den letzten Nerv. Konnte mich kaum konzentrieren. Eine alte Dame lenkte mich an der Kasse ein wenig ab, die aufgrund ihrer FFP2-Maske dem Erstickungstod Nahe war. Bevor dieser eintrat, zog sie die Maske unter ihre Nase und schnappte lautstark nach Luft. Ich sagte nichts, weil sie mir wahnsinnig leid tat. Statt dessen versuchte ich noch einen weiteren Meter Abstand zwischen uns zu bringen. Unkalkulierbare Nähe bei fremden Menschen macht mich mittlerweile ziemlich nervös. Erstaunlich wie viele Kreaturen morgens um 09.00 Uhr an einem Wochentag in einem Supermarkt unterwegs sind. Sind die jetzt alle in Homeoffice oder haben einen Impf-Krankentag in Anspruch genommen? Ich dachte ich konnte in Ruhe menschenleer einkaufen. Im nächsten Markt war es etwas besser, weil mehr Platz. Beim Bäcker war ich Zeuge eines Gesprächs zwischen Verkäuferin und Opa. Opa zeigte Verkäuferin seinen Impfpass, schätzungsweise von 1933. Er wollte im Kabuff ein Käffchen einnehmen. Verkäuferin wollte, dass er sich schriftlich registriert. Opa: Was soll das? DIE sind doch bekloppt. Den Scheiß will ich nicht ausfüllen. Verkäuferin: Tut mir auch leid. Bürokratie, Bürokratie! DIE sperren uns bestimmt alle bald wieder ein. Bei den DIES waren sich beide einig. Ja, ja, DIE sind richtig böse! DIE wollen uns an den Kragen. Oh Mann! Oh Frau! Auf manche Kontakte verzichte ich gerne.
Auf dem Nachhauseweg hielt ich an einer Ampel. Icke lenkte mich diesmal kurz ab. Der Hintermann, älterer Herr, hupte, als wäre Deutschland Fußballweltmeister geworden. Ich blieb absichtlich etwas länger stehen. Dem Huper platzte fast die Halsschlagader. Hätte ich damit leben können, einen älteren Herrn auf dem Gewissen zu haben? Auf jeden Fall! Die Dunkelziffer potenzieller Amokläufer muss sehr hoch sein. Die letzte verrückte Situation des Tages ließ dann MEINE Halsschlagader fast platzen. Beim Ausladen fuhr mich ein Jeep um ein Haar über den Haufen. Mindestens 80 Sachen hatte der Wagen drauf. Was muss einen treten, mit dieser Geschwindigkeit durchs Dorf zu rasen. Wir schimpfen auf die Impfgegner, aber es gibt noch viel viel mehr Wahnsinnige. War ich froh, wieder in meiner schnuckligen Blase zurück zu sein - ohne seltsame Menschen. Icke ist dagegen ein verständnisvoller humaner Softy.
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