14 Wochen Ist es jetzt her, dass Nicole volle 8 Stunden gearbeitet hat. Eine lange Zeit. Die Uhr zeigt wieder unmenschliche 5.00 Uhr an und der Tag beginnt. Oft für mich natürlich nicht in vollem Umfang. Ich könnte theoretisch jederzeit bis mittags liegen bleiben. Aber man verhält sich ja eben nicht nur bei Corona solidarisch. Wenn ich mich nachts nicht gerade schreibend und lesend wach halte, werde ich jetzt den morgendlichen Kaffee wie gewohnt um 05.33 Uhr mit ihr einnehmen. Wir beide lieben Regelmäßigkeiten und wollen den anderen nicht enttäuschen. 8 Stunden Arbeit. Horror! Mal sehen, wie sie das wegsteckt. Ich kann mir das für mich überhaupt nicht mehr vorstellen. Man muss sich im Job viel zu viel selbst Wert schätzen. Auf lobende Selbstgespräche habe ich keinen Bock. Heute auf jeden Fall noch nicht. Nicole fragte mich gestern, ob es mir nicht zu viel wird mit mir alleine hier. Nö. Never. Icke ist ja da! Ich empfinde keine Minute Langeweile. Was ich vielleicht doof finde, ist, dass ich es selbst nicht in der Praxis überprüfen kann, was ich in den Nachrichten sehe, höre und lese. Ich bin in meiner Blase gefangen. Wenn ich nicht aufpasse, werde ich noch zum Querdenker und Demokratiefeind. Der Freiburger Fußballlehrer Streich merkte mal wieder schlau an: SIE kapieren die Demokratie nicht, diese 20, 30 Prozent. Da ist wohl das Wahres dran. Ich genieße das Wachsein und die Möglichkeit, einfach liegen bleiben und später nochmal dösen zu können. Würde ich arbeiten, wäre ich müde. Und vor allem bin ich gesund! Na ja, nicht ganz. Ich spüre natürlich hin und wieder, dass da in mir ein kleiner Alien heranwächst, vor allem bei scharfen und zu sauren Speisen und Getränken, aber den Rest der Zeit fühle ich mich gesund. Ganz der Alte und voller Tatendrang. Dass ich fast jeden Tag eine kleine Einheit Sport betreibe, macht sich langsam auch bemerkbar. Blutdruck wiederholt bei 121/69. Puls bei 65. Urinausscheidung unauffällig, Stuhlgang in Menge und Form lehrbuchmäßig. Beste Werte also. Was will man mehr. Die Leukozyten schießen bestimmt gerade auch durch die Decke. Um etwa 14.00 Uhr werde ich geboostert sein. Dann werde ich auch den unangenehmen COVID-Tod vermeiden können. Ich bin auf die Nebenwirkungen gespannt. Nebenwirkungen sind mir mittlerweile ein Graus, auch wenn sie nur bei einer Impfung auftreten. Bissel kann ich die Paranoia der Impfgegner nachvollziehen. Nicht wissen, was auf einen zukommt, kann manchmal richtig blöde sein.