Zuerst wollte ich als Titel schreiben: Die Ampel steht auf Erholung, aber das könnte in diesen Zeiten missverstanden werden. Obwohl mir das was ich da gerade in Berlin vernehme sehr gefällt. Anstand, Respekt und Professionalität hatten dort in der letzten Zeit eher Seltenheitswert. Man möchte den Damen und Herren Koalitionäre*innen laut zurufen: Rockt endlich das Ding! Ich habe aber auch das ungute Gefühl, wenn sie es verbocken, dann wird unser Land nie wieder etwas aufholen, einholen oder überholen. Dann sind die Themen Modernisierung und Digitalisierung endgültig vom schweren Eichentisch.
Laschet und die Union? Hinüber! Im Eimer! Mausetot! Die alten Kader werden nicht mehr gewollt. Wenn Friedrich Merz in der CDU was wird, dann sehe ich tatsächlich schwarz. Bei Philipp Amthor aber auch. Die beide sind so modern wie Badelatschen von Adidas. Ich bin mir sicher, die Jungs nehmen 4711. Amthor schluckt die Brühe zusätzlich literweise. Wenn die ihr Personal aber nicht sowas von komplett austauschen, verjüngen und verweiblichen, haben die keine Chance noch jemals irgendetwas zu holen. Volkspartei? Wenn das Volk überwiegend aus Union-Wähler*innen bestehen würde, na dann gute Nacht Modernisierung!
Nun zu MEINEN Ambitionen. Überraschung! Ich habe keine mehr! Ich muss es jetzt endlich raus lassen. Lange genug habe ich euch ja auf die Folter gespannt. Ich will kein Bundeskanzler werden. Es tut mir sehr leid, wenn ich euch da jetzt enttäuschen muss. Ich habe dies erst gestern durch einen Bericht in der SWR2-Radiosendung „Impuls“ (ein sehr passender Name wie ich finde) erkannt und entschieden. Laut diesem Bericht habe ich eindeutig in meinen jungen wilden Jahren zu viel gekifft. Dadurch habe ich leider, so die Wissenschaftsjournalistin, ein paar IQ-Punkte nachhaltig eingebüßt und es reichte nur noch für ein Lehramtsstudium. Es ist auch gut möglich, dass ich durch die Massen an Bongs und Wasserpfeifen Icke überhaupt erst angelockt habe. Oh Shit!
Ein Bundeskanzler, der vor laufenden Fernsehkameras mit seinem Icke rumalbert und wie blöde kichert, der in der Neujahrsansprache das Volk zur Abwechslung und nur so zum Spaß mal mit „Liebe Arschlöcher und Arschlöcherinnen…“ anspricht, das wollt ihr nicht wirklich haben. Für den gesellschaftlichen Zusammenhalt auch eher kontraproduktiv.
Ich stehe also der Legalisierung von Cannabis eher kritisch gegenüber. Ich würde zwar Herrn Merz das eine oder andere Tütchen schwarzer Afghane wärmstens ans Herz legen, ihn aber bei diesem Thema wohl in der Tat wählen. Man kann bei Mr. Mad alias Philipp A. sehr gut studieren was mit einem passiert, wenn zu viel zu früh von dem Zeug durch die Lunge gezogen wird. Icke ist dagegen ein ziemlich harmloses Zweit-Ich. Gell Icke?
Ich werde mich auch ohne Spacecakes kräftig erholen können. In ein paar Tagen schon werde ich an der ersten Rieslingschorle riechen. Das reicht zur Erholung. Ein paar Ausflüge in die schöne Natur, leckeres Essen, Kunst und Kreativität in jeder Art und Weise und ausgewählte Begegnungen werden mir dabei helfen, meine inneres Gleichgewicht wiederzufinden. Es ist fast so, als würde ich mich in einem Sabbatjahr nach einem Burnout befinden. Wenn ich nicht offen mit meiner Erkrankung umgegangen wäre, gäbe es bestimmt ein paar Kollegen*innen, die das genau so vermuten würden.
So schnell ist das halbe Jahr vorbei gegangen. Mich graust es bei der Vorstellung das nächste wird noch schneller vorbeiziehen und ich muss wieder an meinem öden Schreibtisch in der Schule Platz nehmen. Ich werde mich vom ersten Wiedereingliederungstag an als Fremdkörper fühlen. Als würde meine liebe sensible Yogalehrerin Kurse im Vitalis geben.
Mein Alltag war dann viele Monate nicht normal und muss es dann aber wieder schnellstens werden. Dieser normale Alltag ist für mich nicht mehr erstrebenswert. Hat keinen Zugewinn mehr. Im Gegenteil: Hart erarbeitete neu gewonnene Energie wird wieder abgezogen. Ihr wisst alle, wie schnell man in alte Gewohnheiten zurück verfällt. Jeder hat das schon mal erlebt. Wenn nicht im Beruf, dann während des Jahreswechsels. Keine Schokolade mehr, Drogen passe‘, Sportprogramm und Zack alles futsch und dahin! Das Murmeltier grüßt im Prinzip täglich, seit dem Tag als man das Licht der Welt erblickt hat. Im Privaten ertrage ich diese Grüße noch, finde sie sogar schön, aber im Beruf? Ein Albtraum! Ich werde unerträglich für meine Kollegen*innen sein, das ist so sicher wie die weitere Lobbyarbeit vom kiffenden 4711 saufenden Klein-Philipp.
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