Die Dampfnudeln hatten gestern den Blues. Klein-Freddy verdrückte das dazugehörige Gulasch als wäre es Pampelmuse.
23 dampfende Nudeln gingen über den Schnurschen Tresen, geordert vom Böchinger Karnevalsverein. Rekord! Hellau und Alaaf!
Die "Tischdeko" (politisch unkorrekte Haribo-Colafläschen) wurde im Akkord vertilgt - und das nicht nur von den Jüngsten.
Volles Narrenhaus in Böchingen. Nicole war in ihre Hortzeit zurückveretzt. An Schule erinnerte es mich nicht, dafür waren die Kids definitiv zu mini und zu lieb. Es hat uns große Freude bereitet, die Familie zu bewirten und Tourismusbeauftragte zu spielen. Aber ein Tag langt. Hallelujah, mit Opa und Oma oder den Eltern möchten wir auf keinen Fall tauschen. Dann würden wir am Stock gehen. Als egoistische Arbeitnehmer mit einem erwachsenen Kind, sind wir es nicht gewohnt, nicht das machen zu können, was wir wollen. So viel untereinander aufteilen kann man da gar nicht. Wie schafft man das alles mit drei Kindern? Ein Rätsel! 18 Jahre und länger die Bedürfnisse hinten anstellen. Nie wieder kann man einfach mal so entscheiden, was man gerne tut. Immer muss die Familie mitgedacht werden. Hatte ich das tatsächlich auch einmal in meinem Leben? Muss Jahrhunderte her sein. Aber beide Familien machen das klasse. 6 Stunden Tohuwabohu und keinerlei Streit untereinander, das will schon was heißen. In meiner Ursprungsfamilie hätte es Tote gegeben. Mindestens Not-Amputationen.
Das Wichtigste, die Kids hatten ihren Spaß: Geheimgänge im Garten auskundschaften, Wikinger-Schach ohne nennenswerte Verletzte, Malwettbewerb am Wohnzimmertisch, Düsenjets aus Papier bauen, Sitzkissenschlacht im Schlafzimmer und Alexa in den Wahnsinn treiben. Die Arme! Sie hat's richtig übel erwischt. Unsere digitale Servicekraft hatte heute ein Burnout, vermuten wir. Musste gestern ständig die Polizei und die Feuerwehr anrufen. Gott sei Dank, haben wir die Nummern nicht in den Kontakten. Nicht auszudenken, wenn eine Hundertschaft angerückt wäre, weil Klein-Felix kichernd ein Amoklauf gemeldet hat. Und jetzt habe ich ein Biene-Maja-Hörbuch in meinem Audible-Account. Auch nicht schlecht. Ich habe die Biene Maja - und vor allem Willi, den Trottel, geliebt! Hätten Nicole und ich fast zum Einschlafen angehört. Wir haben uns dann aber für das Märchen Jorinde und Joringel der Gebrüder Grimm aus der ARD-Audiothek entschieden. "Die kleinen Strolche" hatten hier aber nichts damit zu tun. Das war eine spontane Eingebung des Hausherren aus Gründen von Schlafproblemen. Hat super funktioniert. Bei mir zumindest in 2 Minuten, im Traum wurde dann die böse Hexe massakriert, in dem ich sie mit einer Unmenge Dampfnudeln vollgestoppt habe. Nicole wurde leider wieder von Hilferufen der röchelnden Hexe geweckt. Aber wenigstens hat die Macht der Liebe am Ende gewonnen und Jolinde und Jorinde zeugten nach langem Kampf noch das eine oder andere Kind zusammen. Ist doch auch was.
Bissel Keschdedur, Zwetschekuche und Neuer Woi, dann war das Familienidyll vollkommen und der Ranzen zum Bersten gespannt. Auch wenn es nicht unanstrengend war, wäre es doch schön, mehrere Familienfeschde unterm Jahr zu feiern. Wer weiß, wie lange wir noch so munter und so eloquent zusammen kommen.
Eine von mir sehr geschätzte ältere Dame aus Landau meinte nach dem Lesen des letzten Blogeintrags, dass ich mit so einer angeheirateten Familie ein wahrer Glückspilz wäre. Wie recht sie da hat!
Klein-Felix hatte zuhause angekommen die tolle Idee: Warum wohnen wir eigentlich nicht alle im gleichen Dorf in einer Reihenhaussiedlung? Das wäre cool! Kommentar der Oma: Aber bitte nicht in der Mitte!
Die Mitte wird ausgelost!
Kommentar schreiben