The Good Doctor

Wie heilt man eine auf den Kopf gestellte Welt? The Good Doctor macht es vor. Wir haben die vierte Staffel durch. Eine faszinierende Serie. Ich hätte niemals gedacht, dass ich das mal sagen muss: Es gibt eine Fernsehserie, die besser ist als Grey’s Anatomy. Wahrscheinlich liegt es daran, dass von ihr noch keine 17 Staffeln abgedreht sind. Menschen dabei zu folgen, wie sie Gutes tun und erfolgreich ihre innere Dämonen bekämpfen, könnte man durchaus als Kitsch abtun, aber eben als sehr gut gemachten Kitsch. Wenn man auf Alltagsthemen, Emotionen, kritische blutige Operationen und furchtbar sympathische Figuren steht, dann ist man hier genau richtig. Die Hauptfigur des Shawn Murphy ist nicht nur sympathisch, sondern auch extrem skurril: ein begnadeter Chirurg und Autist, der ein fotografisches Gedächtnis und sagenhaftes visuelles Vorstellungsvermögen besitzt. Im Umgang mit Menschen agiert er dagegen sehr unbeholfen, lernt aber ständig dazu. Seine Lernprozesse münden sogar in eine Beziehung. Lea und Shawn - das tollste Liebespaar in einer Serie seit Meredith und Derek. Man sitzt vor der Glotze, staunt und fiebert bis zur letzten Sekunde mit. Kein Auge bleibt da trocken. Muss mich zusammenreißen, dass ich nicht anfange, laut ins Kissen zu schluchzen. Ich bin die Heulsuse in der Familie. Manchmal könnte man meinen, dass alle dort behandelten Geschichten mit meinem Leben und meinem Blog zu tun haben. Es ist die Stille zwischen den Zeilen, es sind die Gesten und Blicke, die jede Folge besonders machen. Besondere Menschen tun besondere Dinge, sind aber genauso fehlerhaft und brüchig, wie man selbst. Der einzige Unterschied: Sie erkennen irgendwann, wo der Weg lang geht; sie lernen aus ihren Fehlern. Wie heilt man eine auf den Kopf gestellte Welt? In dem man zusammen hält, sein Ego nach hinten stellt, über sein dämliches Verhalten nachdenkt, verzeiht, versteht und es besser macht. Ein Vorbild - mit Schwächen - ist, aber ein Vorbild. Klar, eine Utopie. Aber ich mag Utopien! Ich mag das Gute im Menschen! 

 

 

Seelenpflege I

Ein ausgiebiges sonntägliches Klassikfrühstück kann mit Sicherheit helfen, die Seele zu pflegen. 

"Fix you" von Coldplay in einer instrumentalen Orchesterversion: Wow, gar nicht schlecht! Und Nicis Spiegeleier waren es auch nicht!

 

 

Seelenpflege II

Eine Pflege der Seele ist auch durch Überwindung der körperlichen Grenzen möglich. Meine Güte waren wir platt! Wir haben uns tatsächlich ein wenig übernommen. Schöne Bilder sind es trotzdem wieder geworden. Ist das nicht herrlich. Haustüre raus und zack, ist man in der schönsten Landschaft. Alles voller Obscht und Nüssen. Ein Paradies für Diebe und Vitaminjunkies! 

 

 

Seelenpflege III

Dass ein einfaches heißes Bad so viel Wohlempfinden verursachen kann. Wer braucht da eine Saunalandschaft und irgendwelche Pfirsich-Aufgüsse. Es lebe das heimische Badezimmer!

 

 

Seelenpflege IV

Das schlechte Gewissen beruhigen durch diverse E-Mails ist Seelenpflege pur. 

Ich habe keine Verpflichtungen, das überfordert mich hin und wieder. 

Warum? Weil ich alle anderen Verpflichtungen, außer meinen Arztterminen und Überweisungen schleifen lasse, z.B. eine Antwort-E-Mail schreiben. Es ist verzwickt: Durch das Nichtvorhandensein von Verpflichtungen, wird man komplett sediert. Schön, aber beängstigend zugleich. Wie lange halte ich dieses Lotterleben noch aufrecht? Ein Künstler, der von seinen in der Vergangenheit errungenen Finanzmitteln lebt, ohne weiteres gewinnbringendes Material abzuliefern. Ein schönes Leben, wenn das Damoklesschwert des Todes nicht ständig über einem schweben würde. 

 

Kommentar schreiben

Kommentare: 0