…über das ich heute schreiben wollte. Aber die Zeit rinnt mir durch die Händen. Hey, ich bin doch krankgeschrieben und habe alle Zeit der Welt. Und Ferien habe ich auch noch. Doppeltfrei also. Über was wollt ich denn alles schreiben? Zum Beispiel über meinen Frust, morgen wieder an der Nadel hängen zu müssen. Scheiße ist das! Da gibt es nix Positives zu visualisieren. Tut mir leid! Ich habe einen Kollegen, der hing jahrelang an der Dialyse. Meine Achtung vor dieser Leistung wächst von Zyklus zu Zyklus. Jetzt hat er Gott sei Dank neue Top-Organe erhalten. Wenn ihr Organe spenden wollt, dann hurtig im Internet ein Ausweis ausgedruckt und ausgefüllt. Heute noch! Nicht wieder verschieben! Meine Organe will leider keine Sau mehr. Zu viel Krebs.
Morgen also gehts mir wieder schlecht. Na dann kann ich heute wenigstens noch genießen, oder?
Über eine Morgenandacht im Deutschlandfunk wollte ich berichten. Höre ich gerne, wenn nicht gerade so abgehoben göttlich. Der 20. Juli 1944 war das Thema. Hat mich sehr berührt: die Gedanken einer jungen Protestantin. Dass wir uns jeden Tag bewusst sein sollten, wie wundervoll es ist, in Freiheit zu leben. Alles sagen zu können, kein Blatt vor den Mund nehmen zu müssen. Dass es Menschen gegeben hat und immer noch gibt, die ihr Leben für unsere Freiheit eingesetzt haben und einsetzen. Weiter kann ich das an dieser Stelle leider nicht ausführen. Die Zeit, ihr wisst.
Was war dann noch? Ach ja, der Kampf mit dem Sperrmüll und den Autoreifen. Konditionell bin ich ja echt auf Sparflamme gesetzt, aber ich will ja auch nicht komplett als Hans Wurst mein Dasein fristen. Als Hans schon, aber nicht als Wurst. Ich also schön das Auto beladen und mich fast mit Holzsplittern umgebracht. Knapp am Hirn vorbeigesaust. Beim Hochstapeln der Autoreifen über der Garagentür wäre ich auf der Leiter dann noch schier erschlagen worden, weil beim vierten Reifenwuchten die Kraft ausging und er mir aus den Händen geflutscht ist. Mit viel Wille habe ich den verfickten letzten Reifen doch noch besiegt. Die Vier langweilen sich jetzt im Dunkeln die nächsten Monate bis der Winter einbricht und Anna ihren Polo das erste Mal bereifen muss. Kann man nicht irgendwelche freiwilligen Hochwasserhelfer einfach nach Böchingen umleiten! Hätte da noch ein paar Projekte.
Tja, dann war dann noch das Highlight des Tages. Nicoles 25-jähriges Dienstjubiläum. Ich muss schon sagen, was die Stadt Karlsruhe da aufgeboten hat, alle Achtung!
Die Badener sind wohl nicht ganz so sparsam wie die Pälzer! Essen und Trinken satt, alles für Umme. Wenn ich doch nur saufen hätte können. Das Kulturprogramm konnte sich auch sehen lassen. Bei Gunzi Heil, muss ich gestehen, hab ich laut gelacht. Seine Performance als schlechtester Autofahrer überhaupt war umwerfend. Ich mach’s besser als Gunzi: Ich lass Nicole immer fahren.
Die Jazzdance-Formation (Name leider vergessen) war auch super. Ich breche mir schon mein Steißbein beim Morgengruß. Unfassbar, was Menschen mit ihrem Körper anstellen können. Na ja, die Herrenkapelle ging so. Die war wohl eher für das in Rente gehende Ex-Humankapital gebucht worden.
Beim Ausgang wollte doch glatt ein adipöser Securityfuzzi, dass wir unser Ohnemaskeschleckeisselfie vom Handy löschen, weil der Veranstalter sonst Ärger mit dem Gesundheitsamt bekommen könnte. Der Knilch hat uns tatsächlich geduzt. Einfach so! Wenn Kevin Dickarmkleinhirn wüsste, dass ich 1,5 Millionen Blog-Abonnenten habe.
Toller Sommerabend! Am Ende habe ich sogar noch was gewonnen: Einen badischen Papphocker! Ich sag’s ja, ich bin einfach ein Glückskind!
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