Kultur im Internet ist schön und gut, aber kann niemals das Liveerlebnis ersetzen. Über ein Jahr waren wir jetzt auf keinem Konzert mehr. Es war gestern was ganz Besonderes: für die Künstler, die sich unbändig gefreut haben, wieder auftreten zu können und für uns Zuschauer. Es herrschte eine ganz besondere Stimmung. Als würden wir alle unserem Schicksal trotzen. Man bekam ein wenig Gänsehaut während Götz Alsmanns emotionalen freudigen Ansprachen. Seltsam, nun sah man die vielen Techniker, die so im Saal umherschwirrten mit ganz anderen Augen. Sie dürfen alle wieder endlich ihren Beruf ausüben. Das Tollhaus hat alles perfekt organisiert. Eine Servicekraft meinte: So schön wieder in so zufriedene Gesichter zu blicken. Ich habe wieder Blut geleckt, welches Konzert besuchen wir als nächstes, fragte Nici glücklich auf der Heimfahrt. Dass unser erstes Konzert nach so langer Zeit den Titel LIEBE hatte, fühlte sich sehr stimmig an. Love was in the air! Ich glaube, die ersten Livekonzerte können gar keine schlechte Kritiken bekommen.
Mir geht es wieder von Tag zu Tag besser. Die Kondition ist etwa bei 70 Prozent, rein subjektiv gesehen. Ich kann wirklich nicht klagen. Alles im Rahmen. Seit gestern hat Nicole auch noch Urlaub, was will ich mehr.
Nachher bekomme ich wieder meine Blutwerte zugemailt, dann hat man Zahlen, die einem ein wenig Orientierung geben. Die Arzthelferin hat mich gestern ganz schön zerstochen. Der Chef persönlich musste ran. Läuft…!
Blutwerte fast alle top! „Nur Harnsäure erhöht“. Wie sagte mein knollennasiger Hausarzt so beruhigend: Ab 10 wird’s schmerzhaft. Da hab ich ja noch ordentlich Puffer! Ich muss mir mal meine „Normalwerte“ besorgen, damit ich eine Vorstellung vom Ziel habe.
Programm für heute:
- Termin Hautarzt, ätzend!
- Planung Tage mit Anna und Lotta, yippi wuff wuff!
- Bügeln und Vikings, zu den Toren von Paris!
- Steuer, würg!
- Crosstrainer, schwitz!
- Yoga, ooohm…!
- Schach mit Philipp aus Sydney, checkmate!
- Sondermüllabgabe in Kirrweiler, igitt!
- Blog! Klar!
- Vinothek Fusion Sauer 1831, leeeecker!!
Also wenn ich Probleme mit Depressionen hätte, würde ich bei dem grausigen Sommerwetter spätestens welche bekommen. So viele Endorphine kann man auf dem heimischen Crosstrainer gar nicht freisetzen, dass man bei dem Dauerregen gute Laune entwickelt.
Ach war des scheee! 2 Kilometer von uns entfernt hat einer der schönsten Vinotheken der Südpfalz aufgemacht. Tolle Lage, tolle Bio-Weine. Hier zeigt einer die hohe Kunst des Weinmachens: Heiner Sauer! Das Essen vom Hotel 1831 war auch ansprechend. Bissel Anlaufschwierigkeiten im Service ist verziehen. Und der Knaller: ein nettes Pläuschen mit einer regionalen Berühmtheit durften wir auch noch auf der wunderschönen Terrasse halten. Wie man ihn kennt, gab er schrill laut lachend philosophische Bonmonts zum Besten: Wir wollen doch alle nur leben, lieben, lachen, oh happy day! Es gibt kein Südpfälzer, der dieses Urgestein nicht schon mal akustisch vernommen hat. Namen muss ich an dieser Stelle nicht erwähnen. Leben, lieben, lachen, gibt es mehr zu sagen? Oh happy day!
Kommentar schreiben