Flower Power To The City

Step by step geht es mir besser. Ich muss nur noch das Antibiotika einnehmen. Kaum mehr Übelkeit und die Power kommt auch langsam aber sicher zurück. Ich laufe jetzt wieder ohne große Schnauferei in die 3. Etage. Heute traue ich mir sogar einen Ausflug in die City zu. Mit dem E-Bike natürlich. Verbinde ich gleich mit einem Besuch bei der Hautärztin. Sie soll ein paar dazu gekommene Flecken überprüfen. Seit Neuestem habe ich auch eine Vielzahl von Blutschwämmchen bekommen. Das Zytostatika soll ja hier möglicherweise Probleme mit der Haut verursachen. Vielleicht mache ich eine kleine Schoppingtour: Urlaubslesestoff besorgen. Wir fahren ein paar Tage zuerst zu Anna nach Osnabrück und dann nach Winterberg ins Rothaargebirge. Cooles Wellnesshotel hat Nici da entdeckt. Kräfte sammeln für den 3. Zyklus; kann ja nicht schaden. Endlich wieder Anna und Lotta - das wird schön! 

Find ich gut! 

Pläne über den Haufen geworfen. Nix mit City. Wetter und Büroarbeiten-Flow haben mir einen Strich durch die Rechnung gemacht. Wenn man diesbezüglich einen Flow hat, dann sollte man da nicht dran rütteln. Diverse private Briefe, Beihilfe, Antrag auf einen Schwerbehindertenausweis müssen auch erledigt werden. Viel weggeschafft, ganz stolz auf mich.



Starke Worte von Peter Tauber, ehemaliger Generalsekretär der CDU. Zieht sich nun ganz aus der Politik zurück, war vor drei Jahren lebensgefährlich am Darm erkrankt und hat daraufhin seine persönliche Belastungsgrenze verschoben. Der eine bekommt ein Burnout, der andere wird schwer krank. Beide müssen darüber nachdenken, wie es weiter gehen soll. Wenn man etwas verändern kann, sollte man es tun. Auch ich würde jetzt gern was ganz anderes machen. Auch ich möchte nicht mehr ein funktionierendes Rädchen im System sein. Wenn überhaupt, dann nach meinen Konditionen. Den Beamtenstatus gibt man natürlich so ohne weiteres nicht auf. Gerade mit einer solchen Geschichte wie mit meiner. Wir arbeiten zu viel, für einen Lebensstandard, den wir oft gar nicht genießen können. Haben alles und nutzen nichts. Die Vielfalt überfordert unser Hirn: im Supermarkt und auch Zuhause! 6-7 Stunden Schlaf, 8-10 Stunden Arbeit und dann Feierabend, der mit Haushalt und Kinderbetreuung bestückt ist. Richtig Zeit die innere Ruhe zu finden, hat man da nicht. Termine, Termine, Termine. Arbeitszeit müsste viel flexibler gestaltet und reduziert werden. Einfach Zeit für sich haben, nichts tun und die Seele baumeln lassen. Müßiggang, Faulenzen, kreativ sein! Nie wieder belächle ich jemanden, der seine Arbeitszeit reduziert, um mehr Zeit mit der Familie verkürzt zu können. 

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