Gestern bei der Blutabnahme: Chef höchst persönlich hat sich drum gekümmert. Zeit für ein kleines Schwätzchen. Sie sehen aber gut aus, meinte er zu mir. Sowas hört man doch gerne, wenn man eigentlich mehrere Monate krankgeschrieben ist. Tatsächlich schau ich morgens in den Spiegel und hebe grinsend den Daumen. Ich: Ja, fühl mich auch sehr gut. Hab fast ein schlechtes Gewissen. Er: Bloß nicht, das ist doch prima! Bei manchen Menschen schlägt die Therapie ein wie eine Bombe. Das Rituximab war damals eine medizinische Revolution. Ich: Für diese Art von Revolution bin ich äußerst froh und dankbar. Er: Viel trinken und viel bewegen. Ich: Jau, bin dabei! Diesen Tipp höre ich mehrmals am Tag! Nachdem er mich noch über die irrationale Angst seiner Kollegen vor Covid aufgeklärt und den Ethos eines Mediziners erläutert hat, steckte er mir zum Abschied noch verschwörerisch die Faust entgegen. Der Ethos von Good Doktor besagt: Wenn ich in der Krise als Arzt Angst habe, dann kann ich aber mal ganz schnell einpacken. Diese Einstellung ringt mir großen Respekt ab. Eine Vielzahl von Ärzte*innen und Pflegekräfte sind von dem Virus trotzdem nicht verschont worden. Dabei zu sterben, wenn man andere helfen will, gesund zu werden, ist das Perfideste, was das Schicksal für uns bereitzuhalten vermag.
Annas Geburtstag war eine runde Sache. Ein Themenfeld habe ich gestern glatt unterschlagen: Anna und das Kochen/ Backen. Tolle leckere Sachen hat sie wieder mal kredenzt. Dafür, dass sie als Kleinkind entweder nur Nudeln oder Gemüse pur aß, NIEMALS gemischt, haut sie jetzt kulinarisch einen richtig raus. Alle zogen glücklich und mit vollem Ranzen vom Hof. Am Ende merkte man Anna die Erschöpfung an. Fast 2 Tage hat sie in der Küche verbracht. Ich schätze mal, dass sie keine 5 Minuten vom Hörbuch brauchte, um in einen Tiefschlaf zu verfallen. Ach Mann, heute fährt sie schon wieder. Heul! Warum müssen Kinder eigentlich immer so weit weg studieren. Erwachsen kann man doch auch zuhause werden. Ja, ja, bin ja schon vernünftig. Bissel jammern darf man doch. Hey, ich hab Krebs! Bald besuchen wir sie eben in Osnabrück. Eine wirklich schöne Stadt. Aber zuerst muss Nici ihr Bandscheiben-Problem in den Griff bekommen. Der Armen gehts gar nicht gut. Musste am Geburtstag viel stehen. Der Orthopäde hat ein paar Körperteile von ihr zum Knacken gebracht, aber für eine wirkliche Verbesserung hat es noch nicht gesorgt. Hoffen wir mal, dass die Krankengymnastik was rausreißt.
Besonders hat uns gefreut, dass es Ines ein wenig besser geht. Soll ja schließlich nicht nur ich gesunden. Wir werden da durchkommen! Da bin ich mir ganz sicher. Und dann machemer die Woifeschde in der Region widder usicher!
E-Bike-Time. Bin ganz uffgerecht. Hol es ab und dann fahr ich meine erste Tour! Berichte nachher. Muss aber unter uns bleiben. Wenn ich zu viel schwärme, kommt Nici womöglich noch schlechter drauf!
Oma Dreisi, Mama Dresi, Tochter Dreisi.
Oma Erika wird nächstes Jahr 80.
Schätze mal, sie wird mich definitiv überleben und 130 werden. An ihr sieht man, welche medizinische Wirkung Lachen erzielen kann.
Enya macht im Januar Abitur.
Leistungskurse: Bio, Englisch, Geschichte. Spricht für sich. In dem Alter wäre ich nicht mal annähernd so schlau gewesen. Da habe ich gelernt, wie man Leuten Verträge andreht, die sie gar nicht brauchen.
Gut, natürlich ist es peinlich, wenn einem der 96-jährige Opa im alten Klapprad entgegen kommt. Ich habe aber definitiv mehr Spaß!
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